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08.08.2020
07.08.2020 09:32 Uhr

Sexismus im Schloss Rappi?

Sexistisch oder nicht? Frauen zahlen auf der Toilette im Schloss Rapperswil 50 Rappen mehr als Männer. Das sorgt für Unmut. (Bild: Archiv)
Sexistisch oder nicht? Frauen zahlen auf der Toilette im Schloss Rapperswil 50 Rappen mehr als Männer. Das sorgt für Unmut. (Bild: Archiv) Bild: zvg
Im Internet entstand ein kleiner Sturm der Entrüstung um das Schloss Rapperswil. Frauen zahlen dort mehr als Männer für den Gang zur Toilette. Dominic Täubert, Co-Präsident der Jungen EVP, schwingt deshalb die Sexismus-Keule.

Dominic Täubert, Co-Präsident der Jungen EVP Schweiz, glaubt seinen Augen kaum, als er am Sonntag, dem zweiten August, im Schloss Rapperswil die Toilette aufsucht. Während Männer gratis urinieren dürfen und für grosse Geschäfte 50 Rappen bezahlen, zahlen Frauen auf der Schloss-Toilette im Erdgeschoss einen Franken.

Der aus Pfäffikon (ZH) stammende Täubert haut sogleich in die Tasten: «Sexismus im Schloss Rapperswil», schreibt er auf dem Netzwerk Twitter. Und macht seinem Unmut gegenüber der Stadt Rapperswil-Jona Luft: «Echt jetzt @stadtrj?» Der Tweet erhält innert kürzester Zeit über 70 «Gefällt mir»-Angaben, zehn Twitterer teilen den Beitrag weiter.

Mehr Reinigung bei den Frauen?

Auf dem Social-Media-Netzwerk entsteht sogleich eine Diskussion. «Ernsthaft, diese Kasten für den 50 Rappen Münzeinwurf ander Kabinentüre kenne ich seit den 80ern. Fand die schon damals nicht toll, aber mit Sexismus hat das wohl wenig zu tun. Auch nicht im Jahr 2020», schreibt beispielsweiseder Twitter-Nutzer Silvio Foiera. Dieser hält eine eigene Erklärung bereit, woher der höhere Preis für das Frauen-WC stammen könnte: «Der Stutz wird möglicherweise durch die häufigere Reinigung gerechtfertigt.»

Dieser Meinung ist wohlauch ein anonymer Twitterer. Er schreibt: «Gerüchten zufolge sollen sich Frauen abartig bei der Nutzung von WC-Anlagen benehmen.» Das wirke sich entsprechend auf die Reinigungskosten aus.

Stadt bemüht sich

Andere User teilen das Entsetzen von Täubert: «Unglaublich», schreibt beispielsweise Markus Digion. Wieder andere Kurznachrichten-Verbreiter posten entsetzte Smileys. Franziska Kerner findet gar: «Die sind ja nicht ganz sauber. Auf die Antwort der Stadt bin ich schon jetzt gespannt!»

Via ihrem Twitter-Kanal äussert sich die Stadt RapperswilJona zu den Sexismus-Vorwürfen mit einer vertröstenden Antwort: «Wir haben die Frage an die Pächterin des besagten Stockwerkes im Schloss weitergeleitet. Sobald wir eine Antwort haben, hören Sie wieder von uns!», schreibt die Stadtverwaltung auf dem hauseigenen Twitter- Kanal.

Vollständiger Artikel in den Printzeitungen «March-Anzeiger», «Höfner Volksblatt» und «Linth-Zeitung» zu lesen.

 

Mario Noser
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